8. September 2019
10.00 Uhr Festgottesdienst
11.00 Uhr Traditionelle Erntedankfestprozession mit den Kindergruppen
Nach der Prozession:
Straßenfest und Missionsflohmarkt
Alljährlich
am 2. Sonntag im September halten die Bewohner von Kößlarn nach
altem Brauch und Herkommen ihr Erntedankfest ab. Dieses weitum bekannte Fest
soll den Dank der Menschen für die Ernte, die Arbeit und die Lebensgrundlagen
an den Schöpfer ausdrücken.
Gerade in den Zeiten schwerster Bedrängnis, wenn unsere Vorfahren von Wasserflut und Feuersbrunst, von Pest, Hungersnot und Kriegsgeschrei heimgesucht wurden, haben sie den Segen der Felder schätzen gelernt. So dürfen wir wohl das Ende des Dreißigjährigen Krieges und das Aufleben der Menschen im Zeitalter der Barocks als Ursprung des Erntedankfestes ansehen.
Genaue Daten und Fakten fehlen allerdings. Vielleicht ist ein Eintrag in den Kirchenrechnungen von 1623, in dem Brot- und Geldspenden an Kinder für einen „besunderen Umbgang“ vermerkt sind, als Vorläufer der Erntedankprozession anzusehen. Eine erste schriftliche Erwähnung ist in der Erzählung „Der Herrgott von Tann“ aus dem Jahre 1695 zu finden, in der (unangemeldet) Kößlarner Wallfahrer in Tann an ihrer Fahne und ihrer Sprache vom letzten Erntedankfest erkannt wurden.
Die farbenfrohe und prächtige Ausstattung der Kostüme und Rottaler Trachten, die zum Teil nach einem Votivbild aus dem Jahre 1797 angefertigt wurden, weist ebenfalls auf die Entstehungszeit im 17./18. Jahrhundert hin, so dass man mit Recht von einer rund 300 Jahre alten Tradition des Kößlarner „Arntfestes“, wie es im Volksmund heißt, sprechen darf.
Hanns Butz
Eine
Aufnahme aus dem Jahre 1906